Sehr niedriges, eventuelles Heiratsalter bei Mädchen ...

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HoWo
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Sehr niedriges, eventuelles Heiratsalter bei Mädchen ...

Beitrag von HoWo »

Ist es denkbar, oder bekannt, daß Mädchen um das Jahr 1658 in Deutschland (heutiges Unterfranken) bereits mit ca. 11 Jahren heiraten konnten, oder verheiratet wurden ??

Danke für Hilfe/Aufklärung !
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Gruß und BLEIBT GESUND,

Horst

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Fridolin
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Beitrag von Fridolin »

Das halte ich für ziemlich unwahrscheinlich. Aber ohne große Detailkenntnis. 1658 ist nicht das Mittelalter.

Gut, es ist eine schwierige Zeit nach dem 30-jährigen Krieg, aber ob das reicht für Aktionen wie jetzt gerade in Afghanistan, wo Kinder auch schon jünger an künftige Ehemänner verkauft werden...?
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bjew
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Beitrag von bjew »

doch, es ist so, di Mädchen waren so um ca. 12 Ja heiratsfähig, was aber noch nicht bedeutete, daß sie geschwängert werden durften/konnten. Wobei man die damalige Altersstruktur, Lebenserwartung bedenken muß ( https://de.wikipedia.org/wiki/Lebenserwartung ). Sie wurden in dem ALter genaugenommen in den Haushalt des (ebenfalls noch sehr jungen) Gatten aufgenommen.
In der Regel handelte es sich nicht um Liebesheiraten, sondern im besten Falle um eine Versorugnsehe, genau genommen wurden da Vermögen angeheiratet.
Vermögenslose Mädchen hatten da wenig Chancen.

siehe auch https://www.mittelalter-lexikon.de/wiki ... e%C3%9Fung : 2. Absatz

Ehen wurden von den Eltern, den Verwandten oder dem Grundherrn gestiftet, gründeten also nicht in der gegenseitigen Zuneigung der Brautleute, sondern in dynastischen, sozialen oder fiskalischen Überlegungen. Dies umsomehr, solange Frühehen üblich waren, bei denen die Braut mindestens 12, der Bräutigam mindestens 14 Jahre alt war.
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Deleted User 6561

Beitrag von Deleted User 6561 »

Hallo Horst,

wie Fridolin schon schreibt, ist es sehr unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich.

Ich habe beispielsweise in meinem Stammbaum eine Heirat in der gleichen Zeit nach dem 30-Jährigen Krieg mit einem Brautalter von 12 Jahren.

Dazu muss man wissen, dass hier im badischen 2/3 der Bevölkerung einzelner Orte ums Leben kamen. Die Überlebenden hatten mit niedergebrannten Ortschaften und abgebrannten Feldern zu kämpfen, da waren solche Ausnahmen sehr selten möglich. Ehe war halt in erster Linie eine Versorgungseinrichtung.

Gruß

Martin

[Edit] Beitrag hat sich mit Bernhard´s Beitrag überschnitten, er sagt ja das Gleiche.
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bjew
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Beitrag von bjew »

zur Zeit nach dem 30jährigen Krieg kommen noch ein paar Faktoren dazu.
Selbst in Gebieten, in den um diese Zeit beireits ein höheres Heiratsalter rechtlich bestimmt war, wurden diese Regeln vielfach ausser Kraft gesetzt, um die Chance auf reichlich Nachwuchs zu erhöhen. Sogar die Kirchen haben auf die Durchsetzung ihrer diesbzüglichen Bestimmungen verzichtet und haben aus vorgenannten Gründen sogar noch gefördeet.
(Dran denken,, daß nach dem 30jährigen Krieg ganze Landstriche weitgehend entvölkert waren, somit auch für die Versorgung mit Nahrung zu wenig Arbeitskräfte da waren).

Diese Dinge und Umstände dürfen auf gar keinen Fall durch die heutige Brille, Sichtweisen, betrachtet werden. Die Bedingungen waren andere !!!!!
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HoWo
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Beitrag von HoWo »

Wie auch immer, es besteht also wohl tatsächlich die Möglichkeit, daß so etwas vorgekommen sein könnte.
Vielen Dank für eure Hilfe :up:
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Gruß und BLEIBT GESUND,

Horst

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