Trennen von verklebten Seiten

Allgemeine Fragen zur Ahnenforschung und alten Begriffen
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Gerhardus 1
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Trennen von verklebten Seiten

Beitrag von Gerhardus 1 »

Liebe Mitstreiter,

ich habe vor wenigen Wochen einen Wehrpaß aus der Zeit des 2. Weltkrieges erhalten.
Leider sind mehrere mit Tinte beschriebene Seiten mit Papier überklebt, damit nicht zu lesen ist, was dort steht.
Da mein Vorfahr im 2. Weltkrieg in Magdeburg gefallen ist, würde ich gerne wissen, was dort steht.
Ich habe nun das Problem, dass ich nicht weiß, wie ich das Sichtschutzpapier entfernen kann, ohne die Tinte darunter wenigstens einigermaßen zu erhalten.
Mit Wasserdampf würde die Tinte warscheinlich verschwimmen.
Hat jemand eine Idee, welche Möglichkeiten mir weiterhelfen könnten?

Gruß

Gerhardus1
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Chlodwig
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Beitrag von Chlodwig »

versuchs mal ohne das Papier abzuziehen mit Durchleuchten (gegen eine helle Lampe halten)
Gruß, Chlodwig
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Gerhardus 1
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Beitrag von Gerhardus 1 »

Hallo Chlodwig,

das Halten gegen das Licht habe ich schon probiert, leider ist das aufgeklebte Papier zu dick.

Gruß

Gerhardus 1
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bjew
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Beitrag von bjew »

mal den BND oder Verfassungsschutz fragen? :D :D :D
Bleibt gesund, Gruß
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Gerhardus 1
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Beitrag von Gerhardus 1 »

Hallo Bernhard,

leider sehe ich mein Problem nicht so spaßig, denn ich vermute unter diesem abgeklebten Bereich wichtige Daten und Fakten zu meinem Verwandten. Deshalb nochmals die Frage an alle Mitstreiter: Hat jemand das Problem der abgeklebten Seiten schon einmal gehabt und was hat er unternommen, um an den Text heranzukommen.

Gruß

Gerhardus1
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bjew
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Beitrag von bjew »

Solltest dir vielleicht einen gelernten Buchbinder suchen, besser noch einen auf Papier und Bücher spezialisierten Restaurator. Zu finden sicher in Museen bzw. Staatsbibliotheken.
Einfach mal nachfragen, Telefonbücher wälzen.

Wenn die Seiten erst später eingeklebt wurden, könnte hier etwas versteckt worden sein. Schon mal bei Standesamt, Staatsarchiv, WASt und Bundesarchiv angefragt?
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eltonfan
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Beitrag von eltonfan »

Ich habe es mal bei zusammen geklebten Bildern versucht,einfach ins Gefrierfach gelegt,das hat geholfen.Ob du es aber wagst mit diesem Pass ?

Gruß
eltonfan
lesen schadet der Dummheit

an seinen Vorfahren kann man nichts ändern....aber man kann mitbestimmen,was aus seinen Nachfahren wird
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Gerhardus 1
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Beitrag von Gerhardus 1 »

Die Idee mit einem Buchbinder werde ich warscheinlich umsetzen, dagegen das Gefrierfach schön in Ruhe lassen, denn der Pass könnte wirklich darunter leiden. Danke für die Unterstützung.

Gruß

Gerhardus 1
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bjew
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Beitrag von bjew »

@Gerhardus1
such dir aber einen von der alten Schule ........
die konnten manchmal noch zaubern ;)

Vielleicht hilft die Suche nach buchrestaurator weiter
Bleibt gesund, Gruß
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Chlodwig
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Beitrag von Chlodwig »

Gerhardus 1 hat geschrieben: das Halten gegen das Licht habe ich schon probiert, leider ist das aufgeklebte Papier zu dick.
Ich würde doch eher die Durchleuchtungsmethode verfolgen, als das Papier zu trennen. Das ist schon bei durch Nässe verklebtem Papier schwierig, und die haben sicher irgendeinen Leim verwendet, d.h. keine Trennung ohne Zerstörung.
Also entweder sehr helles Licht oder sogar ein Roentgenbild- vllt. mal einen Arzt fragen.
Oder das aufgeklebte dicke Papier schichtweise mit der Rasierklinge abtrennen...
Bin gespannt, auf welche Lösung du kommen wirst.
Gruß, Chlodwig
Gast

Beitrag von Gast »

Naja, wenn schon so Viele ihren Senf dazu gegeben haben, dann darf meiner auch nicht fehlen:

Scanne das verklebte Papier und lege dabei ein schwarzes oder rotes Blatt auf (also hinter) das Papier.

Evtl. hilft das.

Das hilft auch, wenn man Papier scannt, dessen Rückseiten-Schrift durchscheint.

Viel Erfolg
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Gerhardus 1
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Beitrag von Gerhardus 1 »

Hallo an alle die mir geschrieben haben,
mit so vielen Tipps habe ich nicht gerechnet. Ich habe soeben verschiedene Buchbinder und Buchrestauratoren in Hamburg angeschrieben - bin auf die Resonanz gespannt.
Den Tipp mit dem einscannen probiere ich gleich einmal aus - mal schauen was es bringt (ich werde berichten).

Gruß

Gerhardus1
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Gerhardus 1
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Beitrag von Gerhardus 1 »

Liebe Mitstreiter,

wie zugesagt, möchte ich Ihnen den Werdegang mit meinen zugeklebten Wehrbuchseiten schreiben, vielleicht kann ich damit anderen Forschern helfen.

Heute hat die Buchbinderei Metz aus Hamburg auf meine dortige Anfrage geantwortet. Sie schrieben mir, ich sollte wie folgt vorgehen, was aber nur bei pflanzlichen und tierischen Klebstoffen funktioniert:
1) Legen sie eine Folie oder Plastiktüte sehr weit in das Büchlein unter das beklebte Blatt. Möglichst alles abdecken auch über den Rand.
2) Legen sie einen leicht gefeuchteten Waschlappen oder ein dünnes Tuch auf die aufgeklebte Seite.
3) Das decken sie wieder mit einer weichen Folie ab. Und lassen es gut 10 Minuten liegen. Je nachdem wie feucht sie den Lappen gemacht haben sollten sie immer wieder kontrollieren, ob sich das aufgeklebte Blatt schon löst. Hier ist Geduld gefragt. Immer auf die Folie achten, damit die anderen Blätter nicht auch feucht werden.
4) Später trocknen sie mit Löschpapier oder Löschkarton das feuchte Blatt wieder. Hier muss dann immer ein Gewicht (schweres Buch) das Blatt glätten während es trocknet. Nie offen liegen lassen.
Das ganze ist aber ohne Gewähr!!!

Diesen Werdegang habe ich nachvollzogen - und ich bin begeistert, das aufgeklebte Blatt ist ohne Probleme abziehbar gewesen und alle anderen Blätter ohne Schaden.

Gruß

Gerhardus1
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Jürgen T.
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Beitrag von Jürgen T. »

Hallo Gerhardus1,
dann beglückwünsche ich Dich zweimal:
1. Zum Erfolg mit der verklebten Seite
2. Zu Deinem heutigen Geburtstag
:birthday:
Gruß
Jürgen
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