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Darstellung der Namen

Verfasst: 26.07.2019, 22:05
von BM
Warum wird der Ehename nicht als Name geführt, sondern der Geburtsname?
Lässt sich das vertauschen, sodass in der Übersicht steht z.B.

Maria Müller geborene Schmidt

Zur Zeit wird Maria als Maria Schmidt geführt.
oder was mache ich falsch?

Verfasst: 27.07.2019, 00:01
von bjew
ganz einfach, weil Frau Maria Schmidt für immer und ewig Frau Schmidt bleibt.
Müller wird sie möglicherweise nie hessen (wenn die Ehe noch nicht geschlossen ist) und wird sie vielleicht auch nicht mehr heissen, wenn die Ehe nicht mehr besteht.
Man könnte auch fragen warum du nicht den Namen deiner Gattin trägst ;)

Aber: es gibt verschiedene Einstellungen, welche Namen in den Auswertungen genommen werden, also Handbuch lesen. Kleiner Hinweis: Im Dialog gibts auch Felder für Ehenamen etc.

Also zu deiner abschliessenden Frage: du machst nichts falsch, du nutzt allenfalls nur nicht die Möglichkeiten, die das Programm bietet

Verfasst: 27.07.2019, 01:01
von Fridolin
BM,

möglicherweise bist du neu in der Genealogie. Das ist ja im Prinzip Eintauchen in die Vergangenheit oder so etwas. Und man möchte z.B. wissen, welche Familien da im Laufe der Zeit durch Heirat zusammen gekommen sind. Das wäre merkwürdig, wenn da immer stünde Herbert Müller oo Maria Müller usw. Viel wichtiger ist also der Geburtsname.

Wenn man allerdings mit aktuell lebenden Personen anfängt, muss man sich ein bisschen umgewöhnen, denn mit dem Geburtsnamen spricht man ja in Deutschland niemanden an.

Kommt also aus der Perspektive des Fachs - ganz abgesehen von Bernhards Begründung, dass nur der Geburtsname halbwegs dauerhaft ist (und darum in Frankreich z.B. immer der bürgerliche Name bei Behördengängen).

Frido

Verfasst: 27.07.2019, 07:14
von bjew
Um nochmal aufzugreifen.
Die Namenbehandlung in Ahnenblatt hat sich sicherlich aus dem Gebrauch und dem Namensrecht im deutschsprachigen Raum ergeben. Bis vor nicht allzulanger Zeit war es einfach gesetzt, dass bei der Eheschliessung die Frau den Namen des Ehemannes angenommen hat - (praktisch unausweichlich). Erst in den letzten Jahren hat sich diesbezüglich im Namensrecht einiges getan - ob sinnvoll, sei dahingestellt. Auch heute wird, soweit keine andere Erklärung abgegeben wird, automatisch der Name des Ehemannes der Familiennamen und der Ehefrau zugewiesen. Behördlich bleibt dennoch immer der Geburtsname (Vatername wie früher kann man nur noch für früher nehmen).
Ergänzend/erschwerend kommt natürlich dazu, dass heute bei der Eheschliessung der männliche Part den Namen den Namen der Frau übernehmen kann - also mit allgemeingültiger Automatik ist da nichts mehr.
Geht man in den schriftlichen Unterlagen die Jahrhunderte zurück, wird man feststellen, dass der Name der Frau sogar - entsprechend der rechtlichen Stellung - verschwindet, sie nur noch mit dem Vornamen auftaucht.

Verfasst: 31.07.2019, 15:00
von BM
Vielen Dank für die Antworten, das erscheint mir sehr plausibel.
Ich werden die Ehenamen dann in der Adressdatei mit aufnehmen, um die Kommunikation zu erleichtern.

Grüße zurück
Beatrix

Verfasst: 21.10.2019, 13:01
von SHG
Mit der Darstellung der Namen hatte auch ich immer meine liebe Not: der geneologisch bedeutsame Geburtsname ist der Lesbarkeit im Stammbaum nicht immer zuträglich, der "aktuelle" Name daher oft hilfreich.
In Version 2.x habe ich mir mit einem Workaround geholfen: der aktuelle Name wurde in <...> dem Geburtsnamen beigefügt; z.B Anna Maier <Müller>, mit der Bedeutung Anna Maier, akt. Müller.
Version 3.0 erlaubt nun erfreulicherweise mehrere Namenseingaben (als Ereignisse des Namenswechsels) und jeweils die Angabe eines "Ehenamens".

Dazu folgende Fragen / Anregungen:

1. Warum ist die Angabe des Ehenamens völlig wirkungslos in den Darstellungen? Dieser erscheint weder im Bearbeitungs-Stammbaum noch in den Ahnentafeln (auch nicht in den Daten auswählbar).

2. Namensänderungen haben auch eine Zeitkomponente und eine Ursache. Dieses Ereignis lässt jedoch keine Datumseingabe zu. Warum? Mit der Historie könnte der aktuelle Name automatisch eruiert werden.

3. Der Namenstyp ist eine Vermischung unterschiedlicher Aspekte: einerseits die zeitliche Abfolge des rechtlichen Namens (Geburt, erste Ehe, nach der Scheidung, ...), andererseits parallele Bezeichnungen (Künstlername, Ordensname, ...) Die unter Pkt. 2 genannte Automatik kann sich nur auf die Typen mit rechtlichen Namenscharakter beziehen.

4. Zwei wesentliche Typen (Ursachen) fehlen:
- die Legitimation. Unehelich geborene Kinder werden durch die nachträgliche Verehelichung der Eltern legitimiert und erhalten üblicherweise den neuen Familiennamen.
- die Namensänderung per Antrag. Die betroffene Person ist mit seinem Namen unzufrieden und hat diesen aus unterschiedlichen Gründen gänzlich geändert.

MfG

Verfasst: 21.10.2019, 15:07
von Fridolin
Hallo SHG,

Familienforschung läuft i.d.R. im Verbund. Es gibt also immer irgendwann Datenaustausch mit anderen. Das funktioniert nur, wenn man sich an Standards hält. Wer sollte aber diese Standards setzen?

Die Situation ist absolut unbefriedigend. Den aktuellen De-facto-Standard haben die Mormonen gesetzt - sich aber schon damals selbst nicht immer dran gehalten. Und sie haben seit langem nichts weiterentwickelt.

Dennoch ist der Standard immer noch Grundlage unserer Arbeit. Dirk Böttcher hat sich entschieden, mit der Version 3.0 von Ahnenblatt dem Standard in mehr oder weniger vollem Umfang zu folgen - und zwar in der Interpretation, wie er in der deutschsprachigen Gruppe der Genealogie-Programm-Macher in umfassendem Austausch interpretiert wurde.

Deine Wünsche 2-4 stellen eine Weiterentwicklung des vorhandenen Standards dar. Die Wünsche sind nachvollziehbar, müssten aber wiederum auf eine breite Basis gestellt werden, um in der Praxis zu nützen. Kann gut sein, dass die Entwicklung der Programme in absehbarer Zeit über den bisherigen Standard hinaus gehen muss. Kleinere Versuche gibt es seit Jahren - aber nichts davon ist wirklich berauschend.

Zu Punkt 1: Wir haben jetzt ein Problem mit dem Ehenamen. Dirk hat alle Möglichkeiten implementiert, die aktuell verwendet werden, um den Ehenamen zu definieren - es gibt verschiedene Stellen dafür:
a) das Feld "Ehename" beim Standard-Namen;
b) das Feld "Name" in einem zweiten Namens-Tag mit der Typbezeichnung "Ehename";
c) das Feld "Ehename" in einem zweiten Namens-Tag mit der Typbezeichnung "Ehename".
Unter allen drei Feldern findet man Eintragungen zum Ehenamen - v.a. unter den ersten beiden, würde ich annehmen. Probier mal aus, welche der Varianten Ahnenblatt in eine Tafel übernimmt, wenn man unter EXTRAS > OPTIONEN > TEXTBAUSTEINE einstellt, dass man gern den Namen in der Form "EHENAME, geb. GEBURTSNAME" ausgegeben bekommen möchte. Oder hast du nur diese Option gesucht?

Frido

Verfasst: 21.10.2019, 19:05
von bjew
Die Namen-Verwaltung ist etwas problematisch, da sie in vielen Rechtsordnungen unterschiedlich geregelt ist und das auch noch im Zeitablauf.
D.H. man kann jetzt nicht einfach die Deutschen oder Österreichischen Regeln verwenden und damit eine Automatik abbilden, zumal Ahnenblatt versucht, international anwendbar zu sein.

Im Moment würde ich beim Ehenamen so sehen, daß dieser ggf. bei Änderung händisch nachgeführt werden muss. Kann ja in den anderen Feldern dokumentiert werden.

Verfasst: 21.10.2019, 22:24
von SHG
Danke Frido, genau diese Option habe ich gesucht.
Habe meinen Workaround bereits korrigiert und die aktuellen Namen im Ehenamen eingegeben. Schaut gut aus.

LG

Verfasst: 15.12.2020, 23:41
von good guy
Danke Frido, das war der entscheidende Hinweis.