Unterschiedliche Angaben in Geburts / Trau / Sterbeschein

Allgemeine Fragen zur Ahnenforschung und alten Begriffen
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frank_maier_2020
Beiträge: 1
Registriert: 18.02.2020, 12:20

Unterschiedliche Angaben in Geburts / Trau / Sterbeschein

Beitrag von frank_maier_2020 »

Hallo,

ich hoffe meine Frage ist nicht zu naiv aber ich beschäftige mich erst ganz kurz mit dem Thema Ahnenforschung.

Allerdings habe ich das riesen Glück, dass mein Opa bereits in den 1930 ganz viele Unterlagen zusammengetragen hat.

Bei der Durchsicht sind mir Abweichungen bei Namen und Geb.Datum aufgefallen.

Z.B.:

Auszug aus dem Taufschein (vermutlich Abschrift, erstellt 1935 durch Pfarrer, mit Maschine geschrieben)

Name: Johann Burkert Geb. Datum 17.01.1802 (Schreibweise Eltern auch Burkert)

Auszug aus dem Trauregister (vermutlich Abschrift, erstellt 1935 durch Pfarrer, mit Maschine geschrieben)

Name Johann Burkhardt Geb. Datum 12.01.1802 (Schreibweise Eltern auch Burkhardt)

Sterbeurkunde (vermutlich Abschrift, erstellt 1935 durch Standesamt, mit Maschine geschrieben)

Name Johann Burkhardt Geb. Datum 17.01.1802

Welchen Namen und welches Datum übernehme ich nun? Der Name müsste eigentlich Burkhardt sein, da ich ich weitere Dokumente von Vorfahren mit dieser Schreibweise habe.

Danke und Grüße


Frank
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opa-günni
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Beitrag von opa-günni »

Hallo Frank,

herzlich willkommen in unserer Ahnenforschungsgemeinde.

Mit diesen Tatsachen wirst Du dich wohl oder üblich abfinden müssen.
wenn Du Dir ganz sicher bist, dass es sich um deine Angehörigen handelt, würde ich diese (falschen Namen) z. Bsp in Klammer setzen und den richtigen Namen dazuschreiben. Oder auch in den Notizen oder Bemerkunken festhalten, denn du wirst immer wieder über solche nicht ganz korrekten Schreibweisen stolpern.

Beispiel aus meiner Familie richtig ist Beurer, gelesen habe ich schon Beirer das geht ja noch, - aber auch Peirer, Peyrer, Beuron - hatte ich.
Das sind nur ein paar Beispiele. Ich habe alle diese mit Beurer (Peirer) usw versehen.

Vielleicht hilft es dir weiter, dass wir alle solche Probleme haben.
weiterhin viel Erfolg bei deinen Recherchen.
Mit freundlichem Gruß...,

opa-günni


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Fridolin
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Beitrag von Fridolin »

Hallo Frank,

hier gibt es verschiedene Meinungen, genauso wie es verschiedene Motivationen gibt, Ahnenforschung zu betreiben.

Was du erlebst, ist
1. ein Grund dafür, am besten die Originaldokumente einzusehen - Abschreibfehler sind schnell gemacht, und die 2 und die 7 sind sich recht ähnlich;
2. ein Hinweis auf die gelegentlichen Schwierigkeiten, Vorfahren eindeutig zu identifizieren - denn die genaue Schreibweise des Namens liegt natürlich am Schreiber, solange die Benannten selbst weder ein Dokument vorweisen können noch selbst lesen und schreiben können. Das war z.B. in den Zeiten nach dem Dreißigjährigen Krieg oder bei uns im Südwesten nach dem Pfälzischen Erbfolgekrieg (beide 17. Jh.) so, wo ich bei der Konfirmation schon die Notiz gefunden habe: "kann schreiben". Was das bedeutet, dürfte klar sein: Der größte Teil des Dorfes hatte weder Muße noch besonderes Interesse die Schule zu besuchen, solange man nicht genug zu essen und ein Dach über dem Kopf hatte.

Umso ernster gemeint ist mein Wunsch: Viel Spaß bei der Forschung - man stößt auf manche interessanten Sachverhalte!

Und zur Sache: Ich finde, es ist am besten eine Regel zu haben - welche es auch sei: Entweder die heutige Schreibweise als Standardschreibung für alle verwenden (unhistorisch, aber einfacher zu verfolgen) oder die häufigste Schreibweise in den Dokumenten für jeden einzeln als Namen festlegen und andere Schreibweisen als Alternativen festhalten (in AB 3.0x ganz leicht möglich: mehrfache Namenseinträge, aber dann möglichst komplett, also immer ein Paar aus Vor- und Nachname) - und dann im Idealfall mit Quellenangabe für jede Variante.

Fridolin
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bjew
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Beitrag von bjew »

Hallo,
da es sich um 1802 handelt, ist "nur" die Matrikel maßgebend. Das Standesamt hat sich auch nur darauf bezogen, es gab 1802 nämlich noch keines.
Wenn du sichergehen willst, musst du dir entweder Auskunft beim Archiv holen oder dich selbst dorthin bemühen.
Zum Zeitpunkt der Abschriften: 1935 mußten tausende von Auskünfte für den Ariernachweis :) / Abstammungsnachweis erstellt werden, kannst du dir vorstellen, mit welcher Begeisterung Pfarrer und Standesbeamte bei dieser "Fleißarbeit" dabei waren, insbesondere, wenn sie ggf. mit der damaligen Ideologie gefremdelt haben?
Ziel war dabei lediglich, den Berg von Anfragen zu bewältigen.
Zur Schreibweise: Wenn du in die Matrikeln schaust, wirst du u.U. bei jedem Eintrag eine andere Schreibweise finden, eine feste Schreibregel gab es dabei noch nicht - wurde erst später festgelegt. Beim Standesamt wurde ebenfalls eine irgendwie verstandene Schreibweise genommen und dadurch möglicherweise festgeschrieben.
Bleibt gesund, Gruß
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CChris
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Beitrag von CChris »

Also in meinem Fall ist das genauso...

Stügelmaier, Stügelmajer, Stiegelmaier, Rügelmaier (!), ... etc. und das ist nur einer von Vielen Namen.
Aber das ist auch die Erklärung, wieso es oftmals Ähnliche Namen mit nur kleinen Unterschieden gibt - Wenn diese so aus den "Offiziellen Aufzeichnungen" her übernommen werden, dann übernimmt sich das im laufe der Zeit einfach.
Idg
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Beitrag von Idg »

Hallo ,

Die verschiedenen Daten für die Geburtstage sind manchmal, geboren und getauft

früher glaube ich wurden die Nachnamen wie man sie sprach, so hatte man ein Dialekt, gab es verschiedene weiße zu schreiben, Habe sehr viele davon ,
Viele Grüße von Irene -Australien :angle:
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Fridolin
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Beitrag von Fridolin »

Das ist die eine Seite der Medaille. Und die andere ist, dass manche Schreiber/Pfarrer früher wohl doch jeder seinen eigenen Standard für manche Namen gehabt haben muss: In den zwei Dörfern, in denen ich gerade unterwegs bin, kann man gut ablesen, von wo die Familie ursprünglich kam - je nachdem, ob sie sich heute Sigmann oder Siegmann schreibt.
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