Wie viel kann ich verlangen für Ahnenforschung?

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hpsk
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Wie viel kann ich verlangen für Ahnenforschung?

Beitrag von hpsk »

Guten Tag liebe Community,
Ich habe vielleicht vor Hobbymässig Ahnenforschung zu betreiben. Nun wollte ich euch Spezialisten fragen, wie viel ich dafür (in der Schweiz) verlangen kann. Unter Umständen werde ich nur in Zürich forschen, vielleicht auch ganze Schweiz.

Könnt ihr mir einen Rahmen nennen?
Wäre euch dankbar.

MFG
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Walter
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Beitrag von Walter »

An Hobbyforscher. Als Hobbyforscher ist Dir wahrscheinlich nicht bewusst dass nur in Zürich forschen eine Illusion ist. Wenn Du interessiert bist an Ahnenforschung dann vergiss schnell dass man damit Geld machen kann. Wenn schon dann notiere sorgfältig Deinen Aufwand für Reisen, Gebühren, Arbeitszeit und frage nachher ob der Empfänger einen Obulus spendiere möchte. Einen Kostenvoranschlag kannst Du nie erstellen weil zu viele Unbekannte in einem Forschungsgang vorhanden sind und die Breiten-Entwicklung gänzlich offen bleibt. Gruss Walter.
hpsk
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Beitrag von hpsk »

Walter hat geschrieben:An Hobbyforscher. Als Hobbyforscher ist Dir wahrscheinlich nicht bewusst dass nur in Zürich forschen eine Illusion ist.
Das ist auch nicht zwingend. Einfach schweizweit.

Walter hat geschrieben:Wenn Du interessiert bist an Ahnenforschung dann vergiss schnell dass man damit Geld machen kann.
Um damit viel Geld zu machen gehts mir auch nicht ;)

Walter hat geschrieben:Wenn schon dann notiere sorgfältig Deinen Aufwand für Reisen, Gebühren, Arbeitszeit und frage nachher ob der Empfänger einen Obulus spendiere möchte. Einen Kostenvoranschlag kannst Du nie erstellen weil zu viele Unbekannte in einem Forschungsgang vorhanden sind und die Breiten-Entwicklung gänzlich offen bleibt. Gruss Walter.
Ja, ich dachte eigentlich auch dass ich pro Stunde was und für die Fahrt. Doch was würdest du empfehlen? Bzw. Wie viel kann wäre realistisch zum berechnen.

MFG
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Walter
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Beitrag von Walter »

An hpsk
Als Hobbyist solltest Du mal für die ersten 10 Forschungen Abstand nehmen für Stundenasätze über Null! Mfg. Walter.
sölyst
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Beitrag von sölyst »

eine bekannte von mir musste letzthin 350 sfr. bezahlen pro tag gemeinsamer suche in den kirchenarchiven. ohne garantie, dass mann etwas findet. dieser ahnenforscher betreibt das beruflich und liest die alten schriften zackzack und macht es nur gemeinsam mit dem kunden. einer liesst der andere notiert und schreibt.
gruss ursi
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hpsk
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Beitrag von hpsk »

Was denkt ihr davon wenn ich, falls ich mich denn dazu entschliesse sowas zu machen, für den Anfang 50Fr./8Stunden (Ein Samstag, Weg inbegriffen) verlangen würde?
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Walter
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Beitrag von Walter »

Guten Tag, Bedenke dass im Kanton Zürich Du Fr. 50.- zahlst, gültig für 6Monate um eine Berechtigung zu erlangen in einer Gemeinde des Kantons Einblick in die Bücher zu haben. Dort wiederum stellen sie Dir 10 Bücher à 10Kg von je 0,5 qm Grösse zur Verfügung, und lassen Dich alleine. Dieselben wiederum sind unterteilt in Gemeindemitglieder; Heirat- und Sterbedaten. Nicht etwa dem Alphabet nach sondern nach Ereignisdatum entsprechend. In Lausanne bezahlst Du Fr. 100.- nur damit sich jemand den Hintern vom Stuhl hebt um mit Dir zu sprechen, auch am Telefon! Du hast noch gar nichts erreicht bis Du einen Anhaltspunkt hast bezüglich Namen oder Daten. Bei Namen suchst Du über Wochen bei Männern und vergeblich bei Frauen die häufiger ihr Geschlechtsname ändern als man gemeinhin annimmt. Im Kanton Tessin hat der Bischof von Lugano in den 90er Jahren bestimmt, dass alle Kirchenbücher durch die Mormonen auf Mikrofilme kopiert werden und kein Zugang mehr für Nichtheilige zu diesen Büchern gewährt wird. (Warum ist unschwer zu erraten wenn man den fehlenden Respeckt gegenüber einmaligen Dokumenten berücksichtigt.) Die Mormonen verlangten nichts und stellten nur die Infrastruktur für die Nutzung zur Verfügung. Jetzt entdeckst Du dass Du vorgängig etwas Latein lernen solltest um das Geschmiere besoffener Seelsorger zu entziffern. (Die Eintragungen erfolgten wahrscheinlich erst nach dem Fest.) Wieviel Zeit und Geduld dies abverlangt können nur Erfahrene beurteilen. Man muss diese Tätigkeit nicht als Hobby betreiben sondern als Angefressener! Wenn Du zusätzlich Dich mit der Heraldik beschäftigst wirst Du entdecken wie einfach die es sich machen um den Leuten ein Familienwappen unterzujubeln! Mfg. Walter
sölyst
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Beitrag von sölyst »

Ich kann da Walter nur zustimmen.
Es ist eine riesen Arbeit und wahrlich nicht einfach und immer wieder kommen einige Probleme auf.
Als ich eine Anfrage diesbezüglich hatte und nur 50 SFr. haben sollte für einen Auszug, den sie brauchen, haben sich die anfragenden Leute gleich zurückgezogen. Es darf alles nichts kosten und möglichst gestern geschehen.
Leibe Grüsse ursi
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Hugo
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Beitrag von Hugo »

Guten Tag HPSK
Habe bisher zwar noch nicht in Schweiz geforscht :oops:
hier gehts jedoch erstmal darum eine generelle Frage zu klären :wink:
HPSK hat geschrieben:habe vielleicht vor Hobbymässig Ahnenforschung zu betreiben.
Entweder richtig (und nicht hobbymäßig) oder gar nicht
Ansonsten bist Du sehr schnell bekannt wie einige andere "hobbymäßigen" Bastler
Beispiel wie sein soll:
Ein Spitzenahn hatte 7 Kinder
Im Taufbuch der Kinder taucht der Spitzenahn bei 5 Nachnamen in verschieden Schreibweisen auf
Erkennst Du so etwas schon :?:
Ebenso zB, das die angeheiratete Ehefrau des 1ten Sohnes nach dessen Tod den jüngsten Sohn heiratete

Oder die andere Schreibweise der Töchter bei den Nachnamen :wink:

Vor allem solltest Du vorher lerneren, wie Du ohne Blitz richtig die Seiten richtig abphotographierst

Gruß Hugo
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oma

Beitrag von oma »

Hallo hpsk,
Hugo hat geschrieben:Entweder richtig (und nicht hobbymäßig) oder gar nicht
auch wenn du meine Meinung evtl. nicht wissen möchtest, aber Hugo hat es auf den Punkt gebracht.

Wenn ich vorhabe, jemanden mit der weiteren Forschung nach meinen Vorfahren zu beauftragen und dafür auch ein entsprechendes Honorar zahlen muss, beauftrage ich einen professionellen Genealogen.
Das Vertrauen in einen "nur Hobby"-Ahnenforscher wäre meinerseits nicht sonderlich hoch.
Mag sein, daß dies viele etwas anders sehen und davon ausgehen, durch einen "Hobby-Forscher" evtl. günstiger wegzukommen, aber gespart wird m.E. eher an den Ergebnissen.
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Torquatus
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Beitrag von Torquatus »

Hallo oma,
Das Vertrauen in einen "nur Hobby"-Ahnenforscher wäre meinerseits nicht sonderlich hoch.
Unterschätze mal die Hobby-Ahnenforscher nicht. Deren Arbeit ist manchmal besser als die von Berufs-Genealogen. Denn Berufsgenealogen recherchieren im Verbund mit anderen Berufsgenealogen (örtlich näher dran und so) und deren Qualifikation ist dann nicht zu überblicken.

In einem Familien-Buch über eine der bekanntesten Unternehmerfamilien von einem der besten Genealogen unserer Zeit habe ich böse Fehler gefunden. Das konnte wahrscheinlich nur deshalb passieren, weil er wohl nicht alles selbst recherchiert hat.

Wenn ein Hobby-Genealoge alles selbst recherchiert, hat er einen Überblick über das Ganze und dieser Überblick verhindert manchen Fehler.

Übrigens: Wer keine Fehler mehr macht, ist tot :oops:
Gruß, Torquatus

C.c. - Übrigens stelle ich den Antrag, dass Ahnenblatt das beste aller Ahnenprogramme werden muss - frei nach Cato
oma

Beitrag von oma »

Hallo Torquatus,

ich wollte auf keinen Fall alle Hobby-Genealogen über einen Kamm scheren. Das liegt mir fern. Ich habe nur darauf hinweisen wollen, daß es auch schief gehen kann.
Diese Erfahrung habe ich jedenfalls mit so einem Hobby-Ahnenforscher gemacht. Das Ergebnis, welches ich bekam, bestand z.B. aus einem Trau-Datum mit dem Hinweis, daß sich die weitere Spur nicht finden lässt - herausgesucht nur aus dem Seelenregister, obwohl das Traubuch mit Traueintrag vorhanden ist ! Der Hobby-Forscher konnte die Schriften in den KB nur nicht lesen und damit war die Sache für ihn erledigt.
Ich beauftrage derzeit zwar auch immer einen freiberuflichen, aber professionellen Genealogen, der selbst in den KB sucht und keinem Verband angehört.
Er ist aber kein "Hobby-Ahnenforscher", der sich nur am Samstag seinem Hobby widmet, sondern arbeitet hautberuflich. Das ist für mich auch entscheidend. Übrigens: er fand meine Verbindung zur Luther-Familie mit sehr wenig Angaben, die mir vorlagen.
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Walter
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Beitrag von Walter »

An den Hobby Forscher in CH. Ich habe in meinen Ausführungen noch vergessen zu erwähnen, dass in CH um in Gemeindebüchern zu forschen eine Beglaubigung seitens der Wohnort-Behörde notwendig ist die bestätigt dass man zur Familie gehört an welcher man forscht. Dies bedeutet dass man nicht im Auftrage einer X-beliebigen Familie arbeiten kann! Mfg. Walter
hpsk
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Beitrag von hpsk »

Vielen Dank für eure Vielen Meinungen.

Das mit dem professionell oder gar nicht find ich interessant.

Jedoch muss ich auch sagen dass ich bereits einiges weiss und auch schon recht Erfahrung hab.
Also ist mir nur weniges neu. Doch auch möchte ich nicht behaupten bereits Profi zu sein, viele von euch würden mich wohl auslachen ;)

Das Ganze war sowieso eine Idee von mir, die ich verfolgen würde wenn ich denn Zeit habe. Ich lass es mir auf jeden Fall durch den Kopf gehen.

Was auch wichtig ist; ich möchte mir sicher sein dass ich das Ganze im Griff habe, wie ihr mir unter die Nase gerieben habt :P Hat mir durchaus eingeleuchtet.

Doch angenommen ich hätte es gut im Griff mit dem Ganzen. Was würdet ihr mir dann sagen sei angemessen? Das ist einfach etwas was ich gerne wissen möchte :P
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